Fanetzeit ist Feierzeit!
K.O.-Tropfen kursieren seit Jahren überall dort, wo Menschen ausgelassen feiern, Alkohol trinken, nichts Böses vermuten. Die Ziele von Tätern sind perfide und völlig skrupellos. Meist sollen die Opfer beraubt werden, oder es stecken sexualisierte Motive dahinter.
Beim Feiern gibt es viele Gelegenheiten, unbeobachtet sogenannte K.O.-Tropfen in die Getränke zu mischen
Was sind K.O.-Tropfen?
K.O.-Tropfen (oder auch: Knockout-Tropfen, Date-Rape-Droge oder Vergewaltigungsdroge) sind Drogen, die einer anderen Person ohne deren Wissen und Einverständnis verabreicht werden, um sie bewusstlos, hilflos oder handlungsunfähig zu machen. Unter der Wirkung von K.O.-Tropfen kommt es immer wieder zu Raub- und Sexualdelikten. Oft handelt es sich dabei um GHB (Gammahydroxybutyrat), auch bekannt als Liquid Ecstasy. Aber auch andere farb- und geruchlose Medikamente und Beruhigungsmittel werden verwendet.
Was ist daran so gefährlich?
K.O.-Tropfen sind farblos, geruchlos und geschmacksneutral. Somit sind sie in Getränken oder Speisen nicht zu schmecken. Auch wenn Opfer oft von einem seifigen Geschmack der Getränke sprechen, so ist es dann meistens schon zu spät.
Dabei kann es sich um Medikamente (Narkose- und Beruhigungsmittel) oder um sog. Partydrogen wie GHB (Gamma-Hydroxy-Buttersäure) oder GBL (Gamma-Butyrolacton) handeln. In der Partyszene sind GHB und GBL auch unter „Liquid Ecstasy“, „Liquid E“ oder „Liquid X“ bekannt. GHB wurde als Narkosemittel entwickelt und wird heute medizinisch kaum noch eingesetzt. Daneben kommt GHB auch als Botenstoff im menschlichen Körper vor. Er regelt im Gehirn unter anderem die Wach-/ Schlafzustände und stimuliert Wachstumshormone. GHB unterliegt seit März 2002 dem Betäubungsmittelgesetz (BtMG).
Damit ist der Besitz, Kauf, Handel sowie die Abgabe und Verabreichung strafbar. GBL ist eine chemische Substanz, die als Lösungs- und Reinigungsmittel vielfältig verwendet wird.
Wie wirken K.O.-Tropfen?
Nach der Einnahme kommt es bereits nach ca. 15 Minuten zu einer Wirkung, die bis zu ca. vier Stunden (in Einzelfällen auch länger – bis zu einem Tag) anhalten kann. Die Wirkung von K.O.-Tropfen ist stark dosisabhängig und variiert darüber hinaus je nach körperlicher Verfassung, Alkoholgenuss oder auch Medikamenten- oder Drogenkonsum.
Opfer beschreiben den Verlauf wie folgt:
- Erste Symptome „Schwindel und Übelkeit“: Nach der Einnahme von K.O.-Tropfen wird den Betroffenen meistens ganz plötzlich übel und schwindlig. Häufig vermuten sie, dass diese Wirkung vom Alkohol kommt, auch wenn sie bis dahin nicht übermäßig viel getrunken haben.
- „Willenlos und manipulierbar“: Schon vor einer Bewusstlosigkeit sind die Betroffenen unter diesen Substanzen willenlos und leicht manipulierbar. Den Tätern bleibt dadurch genügend Zeit, mit der Person Kontakt aufzunehmen oder Hilfe anzubieten, um sie dann nach draußen oder an einen anderen Ort zu bringen.
- „Plötzliche Müdigkeit setzt ein“: Bei dementsprechender hoher Dosierung setzt eine plötzliche Müdigkeit ein. Die Betroffene fallen in einen tiefen Schlaf oder werden sogar bewusstlos. Sie kommen erst nach Stunden wieder zu sich.
- „Filmriss beim Aufwachen“: Beim Aufwachen fühlen sich die Betroffenen oft extrem "verkatert", völlig erschöpft und stehen immer noch neben sich. In fast allen Fällen haben sie später keine konkreten Erinnerungen mehr, viele berichten von einem Blackout oder totalen Filmriss.