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Pfullendorf: Was passiert, wenn plötzlich der Strom ausfällt? Wie können medizinische und technische Hilfsmaßnahmen unter erschwerten Bedingungen koordiniert werden? Diese Fragen standen im Mittelpunkt der groß angelegten Jahreshauptübung am Samstag, den 12. April 2025, in Pfullendorf.
Gemeinsam mit rund 200 Einsatzkräften von Feuerwehr, THW, Geberit-Werksfeuerwehr, Notfallseelsorge und der Tierrettung Südbaden, stellte das DRK Pfullendorf eine Vielzahl realistischer Einsatzszenarien.
Schon zu Beginn der Übung wurde deutlich: Im Ernstfall zählt jede Minute.
Die Stromversorgung war in der Übungslage vollständig ausgefallen - mit weitreichenden Folgen für die Bevölkerung. Für das DRK bedeutete das unter anderem, im Pflegeheim die Notstromversorgung für Sauerstoffgeräte zu sichern und sechs Bewohnerinnen und Bewohner zu evakuieren.
Da die Sauerstoffgeräte ohne Netzversorgung schnell ausfielen, mussten die Helfer:innen unter Zeitdruck handeln und die Patienten mittels spezieller Rettungsmatratzen über das Treppenhaus ins Freie bringen.
Der Transport ins provisorische Behelfskrankenhaus an der Krasimier-Walchner-Schule wurde dann durch das DRK improvisiert und organisiert. Durch die vielen Funksprüche ging die Anforderung der Rettungswägen bei der Führungsgruppe im Feuerwehr-Gerätehaus leider unter. Das DRK verlegte dann die Patienten etwas “unkonventionell” in die vorbereitete Sanitätsstation.
Wir bedanken uns auch bei allen Mimen, die ihre Rolle sehr professionell und realistisch gespielt haben. Im Vordergrund auch Danke an den Planer des Szenario “Grüne Burg” unserem stv. Bereitschaftsleiter Justin Zigri
Mehr oder weniger zeitglich galt es in der Innenstadt einen Wohnungsbrand abzuarbeiten. Auch hier kamen Einsatzkräfte des DRK zum Einsatz, um Angehörige zu betreuen und die Betreuung von Betroffenen gemeinsam mit der Notfallseelsorge zu gewährleisten.
Die enge Abstimmung funktionierte hierbei ganz gut.
Ein weiterer herausfordernder Einsatzschwerpunkt war ein inszenierter Verkehrsunfall zwischen einem PKW und einem landwirtschaftlichen Fahrzeug. Zwei Patienten mussten dabei aus dem Gefahrenbereich gerettet und notfallmedizinisch erstversorgt werden.
Die Darstellung war derart echt, dass das DRK-Team auch kummunikativ gefordert war, um die Statisten zu beruhigen - eine wichtige Erfahrung für den Ernstfall.
Beeindruckend war hierbei auch der Einsatz der Tierrettung Südbaden, die mit schwerem Gerät das in den Verkehrsunfall verwickelte Tier gerettet haben.
Zentrales Element der Übung war auch die sogenannte Notfallmeldestelle auf dem Pfullendorfer Marktplatz. Diese wurde durch das Technische Hilfswerk (THW) betrieben und diente dazu, die Bevölkerung mit wichtigen Informationen zu versorgen.
Im Verlauf der Übung wurde dort ein realer Notfall gemeldet:
ein Hilfsbedürftiger, leicht verwirrter Mann befand sich in einer hilflosen Situation. Hinzugezogene Einsatzkräfte des DRK übernahmen die Versorgung und Betreuung des Mannes, bis die vom DRK gerufene Polizei eintraf.
Der Realeinsatz zeigte einmal mehr die Notwendigkeit, auch während einer Übung flexibel und einsatzbereit zu bleiben.
In Denkingen wurde ein Notfalltreffpunkt eingerichtet, an dem Bürger Hilfe, Beratung oder im Ernstfall auch Verpflegung erhalten können.
Insgesamt wurde beim abschließenden gemeinsamen Essen von Kommandant Müller und Bürgermeister Gerster ein positives Fazit gezogen.
„Sie haben ihre Arbeit gut gemacht“, sagte hinterher Pfullendorfs Stadtbrandmeister Dieter Müller und ergänzt „Die Übung ist auch dazu, dass Fehler gemacht werden."
Wesentliche Aufgabe wird es nun sein, alle Szenarien aufzuarbeiten und hierbei auch zu analysieren, was Gut aber auch was Schlecht lief, um ausreichend auf den (hoffentlich niemals eintretenden) Ernstfall gerüstet zu sein.
Vielen Dank an die Stadt Pfullendorf und das Organisations-Team der Blackout-Übung 2025 für die realistische Darstellung der Szenarien, welche letztendlich nicht nur bei einem Blackout vorkommen können. Szenarien wie aus dem echten Leben.