20 Jahre nach Flugzeugunglück Überlingen
Wir gedenken der Opfer. Vor 20 Jahren kollidierten bei Überlingen zwei Flugzeuge. 71 Menschen sterben.
Im Leben gibt es sehr wenige Tage, bei denen man sich auch noch Jahrzente später genau erinnern kann, wie man diesen Tag zu welcher Stunde erlebt hat.
Auch die Sommernacht vom 01.07.2002 hat sich bei unseren Helferinnen und Helfer als ein solcher Tag in die Erinnerung eingebrannt, nachdem zwei Flugzeuge über dem Bodensee zusammengestoßen sind und wir kurz vor Mitternacht in Richtung Überlingen alarmiert wurden.
Als erster Einsatzabschnitt wurde uns damals ein Teilbereich um "Taisersdorf" zugewiesen. An diesem Absturzort hatten brennende Wrackteile einen Waldbrand ausgelöst. Heute erinnert ein Gedenkstein mit Gedenktafel und eine Kugel der "zerrissenen Perlenkette" an die beiden Piloten der DHL-Frachtmaschine, welche an diesem Absturzort ihr Leben verloren haben.
Nachdem der Großteil der Brände unter Kontrolle gebracht worden war, wurde uns der Einsatzabschnitt Owingen - Ernatsreute zugeteilt, in dem wir in der Dunkelheit begannen eventuelle Überlebende zu suchen. Die Trümmer der Maschine waren über etwa 30 Quadratkilometer verteilt.
Mehrere hundert Helferinnen und Helfer der unterschiedlichsten Hilfsorganisationen waren mit uns im Einsatz. Gegen 1:45 Uhr wurden die ersten Todesopfer geborgen.
Erst am 08.07.2022 wurde der Großeinsatz für beendet erklärt, nachdem anhand von Kleidungsstücken und mit Hilfe von DNA-Ableichen alle Leichen durch das Bundeskriminalamt identifiziert wurden. Nach den Bildern von verkohlten Tragflächen oder auch der riesigen Fahrwerke, die teils nur wenige Meter neben Wohnhäusern eingeschlagen sind, gleicht es einem Wunder, dass am Boden niemand von herunterstürzenden Wrackteilen getroffen wurde.