Im Jahre 1888 wurde unter den Herren Bez.-Arzt Dr. Ambros und Oberamtmann Dr. Krems in Pfullendorf ein Männerhilfswerk ins Leben gerufen.
Die eigentliche Kolonnengründung erfolgte dann im Jahre 1903. Die Anregung ging vom damaligen Militär- und Kriegerbund aus. Bei einer Ende November 1903 einberufenen Versammlung meldeten sich 12 ideal gesinnte Männer, die sich in den Dienst der guten Sache stellten. Damit war die Freiwillige Sanitätskolonne Pfullendorf gegründet.
Als Kolonnenarzt wurde Herr Dr. Manz gewonnen, und das Amt des 1. Kolonnenführers wurde der damalige Dentist Joh. Nepomuk Thomann übertragen. Es wurden regelmäßige Übungsstunden abgehalten.
Im Mai 1904 trat die Kolonne zum ersten Mal mit einer Schluss Übung an die Öffentlichkeit.
Der erste Weltkrieg riss jedoch große Lücken in die Reihen der aktiven Helfer, und nur noch wenig ältere Mitglieder konnten den Sanitätsdienst in Pfullendorf versehen, der sich vor allem auf Krankentransporte, Nachtwachen und auf die Betreuung von Verwundeten beschränkte.
Nach Kriegsende löste sich die Sanitätskolonne wegen allgemein nachlassendem Interesse an gemeinnützigen Einrichtung auf und wurde erst im Oktober 1920 neu organisiert.
Mitglieder der Neuorganisation:
Der Kolonnenarzt wurde Bezirksarzt Dr. Korte. Zum Kolonnenführer stellte sich Richard Müßle und Stellvertreter wurde Engelbert Lorenz.
Die meisten Mitglieder gehörten schon früher der Sanitätskolonne an. Bereits im Jahr 1923 zählten diese wieder über 19 aktiven Mitglieder.
Uniformen:
Da zu dieser Zeit noch keine Uniformen vorhanden waren, wurden dieselben von der freiwilligen Feuerwehr ausgeliehen, und nur eine weiße Mütze und eine Rotes-Kreuz-Armbinde dienten zur Kenntlichmachung.
Im Jahr 1924 konnten durch Spenden der Bevölkerung für sämtliche Mitglieder Uniformen beschafft werden.
Ein im Jahr 1919 von Freiburg ans hiesige Spital gelieferte bespannbarer Sanitätswagen wurde 1924 dem roten Kreuz zur Verfügung gestellt. Bis zur Inbetriebnahme des Krankenwagens wurden die Kranken und Verletzten mit einem fahrbarer Handkarren unter teils schwierigsten Verhältnissen ins Krankenhaus gebracht. Derselbe war bis November 1927 mit Pferden im Einsatz. Abgelöst wurde dieser vom ersten motorisierten Sanitätswagen Marke Brennabor.
Der erste Fahrer des Fahrzeuges war Schuhmachermeister Paul Uetz.
Bis zum Januar 1936 führte der erste Sanitätswagen Bennabor nahezu 600 Krankentransporte in dem damals noch recht verkehrsarmen Bezirk aus. Danach wurde ein Krankenwagen der Marke Ford zum Preis von 8800 Reichsmark angeschafft.
Am 2. Juni 1929 beging die Sanitätskolonne Pfullendorf ihr 25-jähriges Stiftungsfest. Nach der Kranz-Niederlegung auf dem Friedhof war Festgottesdienst in beiden Kirchen. Daran schloss sich im großen Rathaussaal ein Festakt an. Hierzu war Generalarzt Dr. Mantel aus Karlsruhe anwesend.
Die Zahl der passiven Mitglieder war bis dahin auf 244 Personen angestiegen und konnte als gutes Zeichen der Anerkennung des Roten Kreuzes durch die Bevölkerung angesehen werden.
Auf Anregung von Kolonnenarzt Dr. Korte und des damaligen Kolonnenführers Müßle wurde im Jahre 1933 die Sanitätskolonne Großschönach und Herdwangen gegründet.
An Stelle des langjährigen Kolonnenführers Müßle übernahm 1933 E. Lorenz bis zum Kriegsende 1945 die Leitung.
Im Juni 1935 verstarb Dr. Korte, und an seiner Stelle übernahm Chefarzt Dr. Saier die ärztliche Leitung der Kolonne.
Das Jahr 1939 brachte am 23. April die feierliche Übergabe einer Rot-Kreuz-Fahne an die hiesige Sanitätskolonne. Herr Landrat Maier übergab diese Prächtige Fahne dem Bereitschaftsführer Dr. med. Koch in treue Obhut. Als Fähnrich wurde Herr Amann, Aftholderberg bestimmt. Am 23.April 1939 wurden E. Lorzen, J. Schätzle aus Heiligenberg, Josef Knoll aus Herdwangen und Franz Kohler aus Großschönach zu Zugführer befördert.
Nachdem der 2. Weltkrieg ausgebrochen war, wurden 32 aktive Mitglieder zum Wehrdienst einberufen. Zwei Kameraden kehrten aus dem Krieg nicht mehr zurück und zwei weitere wurden als vermisst gemeldet.
Der Krankentransport wurde unter großen Schwierigkeiten aufrechterhalten, ebenso oblag den Mitgliedern die Betreuung der Evakuierten.
Infolge Treibstoffmangels und fehlender Ersatzteile musste der Krankenwagen am 11.12.1945 stillgelegt werden. Der Transport der Kranken und Verletzten musste auf primitive Art für einige Jahre durchgeführt werden.
Zu einer Neugründung der Sanitätskolonne, welcher von den Alliierten der Name „Badisches Hilfswerk“ gegeben wurde, luden am 08.12.1946 Justizsekretär Bartsch und Zeitungskaufmann Fritz Hees jun. die früheren Mitglieder der Sanitätskolonne und alle Interessierten ein.
Die durchgeführten Wahlen ergaben folgende neue Vorstandschaft:
Kolonnenarzt Ass. Arzt Dr. Ullrich
Kolonnenführer Joh. Bartsch
Schriftführer Fritz Hees jun.
Rechner Viktor Tröndle
Zeugwart Faustin Straßer
Gruppenführerin Luise Hellinger.
Alte und junge Kameraden mit idealgesinnten Frauen und Mädchen dienten erneut dem Rot-Kreuz-Gedanken.
Die Betreuung der Kriegsgefangenen und deren Angehörigen sowie der angegliederte Suchdienst nach Vermissten des zweiten Weltkrieges gehörten ebenso zum Aufgabengebiet des badischen Hilfswerkes wie auch die erste Hilfeleistung.
Im November 1947 bereitete das Rote Kreuz Pfullendorf nahezu 50 noch in Kriegsgefangenschaft befindlichen ehemaligen Soldaten mit einem Weihnachtspäckchen eine Freude.
Am 22.2.1948 wurde das „Badische Hilfswerk“ in „Badisches Rotes Kreuz“ umbenannt. Bei der Gründungsversammlung verpflichteten sich 25 männliche und weibliche Personen durch ihre Unterschrift zum aktiven Dienst.
Folgende Vorstandschaft wurde gewählt:
Weitere Gründungsmitglieder waren:
Brauer Rudi, Endres Josef, Endres Alfred, Duelli Franz, Müller Benedikt, Hees Fritz sen., Herr Helmut, Hummler Josef, Lorenz Engelbert, Riebsamen Helmut, Straßer Faustin, Fuchs Lina, Herzberg Ingrid, Keschmann Hilde, Restle Hildegard, Ritter Rosa, Schlegel Elfriede, Schuhmacher Martha, Schumacher Paula
Am 15. Juli 1948 wurde das Sanitätsauto nach jahrelanger Stilllegung und nach Überwindung vieler Schwierigkeiten wieder in Betrieb genommen.
Am 06.04.1949 wurden die Mitglieder E. Lorenz anlässlich der Generalversammlung für die uneigennützige und mühevolle Arbeit seit Gründung der Kolonne gedankt und zu Ehrenmitglieder ernannt. Desgleichen wurde dem seit dem Jahre 1912 in der Kolonne äußerst rührigen Kameraden Faustin Straußer, durch Ernennung zum Ehrenmitglied gedankt.
Vom Sommer 1949 bis zum Frühjahr 1950 wurden jeweils 2 RK-Helferinnen täglich bei den Schulspeisungen eingesetzt.
Der Mitgliederstand konnte laufend erhöht werden, so dass im Januar 1950 bereits wieder 25 männliche und 14 weibliche sowie 66 passive Mitglieder zu verzeichnen waren.
Am 29. Oktober 1950 fand in Illmensee mit der Sanitätskolonne Heiligenberg eine gemeinsame Schlussübung statt. Die zur vollen Zufriedenheit aller Beteiligten ausfiel.
Im November 1950 übernahm Dr. med. Wilhelm Pfannkuch das Amt des Bereitschaftsarztes. In zahlreichen Unterrichtsabenden für die aktive Bereitschaft sowie als ausbildungsleitender Arzt bei den Erste-Hilfe-Kursen war er bemüht den Helferinnen und Helfern die Grundlagen für ihren Dienst beizubringen. Zum gleichen Zeitpunkt übernahm Friseurmeister Martin die Führung der Rot-Kreuz-Bereitschaft. Unter seiner Leitung nahm der Ortsverein einen großen Aufschwung.
Nach der Währungsreform wurden jeweils über die Wintermonate durch Helferin Paula Vochazer ein Näh- und Zuschneidekurs abgehalten.
Im Rahmen einer großangelegten Übung trat die Bereitschaft Pfullendorf am 6.05.1951 zum ersten Male nach dem Krieg wieder an die Öffentlichkeit. Diese Übung fand zwischen Tiefental und der Fuchshalde statt. Diese Übung wurde mit der Feuerwehr Pfullendorf, der Bereitschaft Heiligenberg und Überlingen druchgeführt.
Am 10.05.1952 übernahm Zahnarzt Kurt Sigel das Amt des 1. Vorsitzenden.
In tatkräftiger Zusammenarbeit von Bereitschaftsarzt, Vorsitzendem und Bereitschaftsführer gelang es am 10.01.1954 wieder einen neuen Krankenwagen Marke >Mercedes Benz< anzuschaffen. Die gesamte Bereitschaft konnte ebenfalls neu eingekleidet werden.
Am 15. und 16.05.1954 feierte der Ortsverein Pfullendorf sein 50-jähriges Bestehen, verbunden mit einer Fahnenweihe. Diese wurde vom Wäschefabrikanten Hermann Keinath gestiftet.
Der Stand der Rot-Kreuz-Bereitschaft Pfullendorf war zu diesem Zeitpunkt 1 Ehrenmitglied, 27 aktive Helfer, 23 aktive Helferinnen und 60 passive Mitglieder.
Eine rege Vereinstätigkeit entwickelte sich in den kommenden Jahren, unermüdlich wurde die Bereitschaft aufgebaut und geschult. Mit der Wiederbeschaffung von Ausrüstungsgegenständen konnte im Jahre 1961 begonnen werden, wobei ein neues Unterkunftszelt ebenfalls erworben werden konnte.
Die Krankentransporte stiegen von Jahr zu Jahr, daher wurde im Jahre 1962 in zweiter Krankenwagen der Marke >Opel Kapitän<angeschafft. 1967 konnte – als Ersatz für das im Jahre 1954 in Betrieb gestellte Fahrzeug – ein weiterer Krankenwagen Marke >Ford Transit< beschafft werden.
1970 wurden ein 47 qm großes Zelt sowie ein Notstromaggregat mit kompletten Beleuchtungseinheiten, des Weiteren 40 Feldbetten und Decken hierzu beschafft.
Innerhalb der Bereitschaft wurde ein kleiner Technischer Zug mit 15 Mann gegründet, die sich speziell an den vorhandenen technischen Geräten ausbildeten. Ein Mannschaftstransportwagen der Marke >Opel Blitz< wurde in Eigenarbeit umgebaut sowie ein Katastrophenanhänger beschafft. Auch konnte ein weiterer Krankenwagen Marke >Opel Kapitän> erworben werden.
Hinzu kam im Jahre 1972 ein moderner Rettungswagen Marke >Mercedes Benz<.
Am 30. September 1972 beteiligt sich die Bereitschaft Pfullendorf bei der großangelten Übung der Feuerwehren des Kreises auf dem Gelände der Firma Geberit Pfullendorf.
Bei der Generalversammlung im Jahre 1973 stellten Bereitschaftsführer Leo Martin nach 23-jähriger Tätigkeit und Bereitschaftsführerin Rosa Ritter nach 10-jähriger Tätigkeit ihre Ämter zur Verfügung. Mit einem Geschenk wurde beiden für ihre Führungsarbeiten gedankt. Leo Martin wurde zum Ehrenbereitschaftsführer ernannt.
Zum neuen Bereitschaftsführer wurde Malermeister Günther Jacob und zur Bereitschaftsführerin Margot Ammann gewählt.
Ebenfalls im Jahre 1973 erhielt der Ortsverein von der Stadt Pfullendorf 5 Garagenräume, einen Büro- und Bereitschaftsraum sowie einen Unterrichtsraum. Die Räumlichkeiten wurden am 20. Oktober 1973 mit einem Tag der offenen Tür der Bevölkerung vorgestellt und durch Bürgermeister Ruck offiziell übergeben.
An dieser Stelle gebührt unser besonderer Dank der Stadt Pfullendorf, Herrn Bürgermeister Ruck mit Gemeinderäten sowie den umliegenden Gemeinden für die Große finanzielle Unterstützung, die wir in dieser Zeit erfahren haben.
Dank der Initiative und dem Weitblick des 1. Vorsitzenden Kurt Sigel, dem Kassenverwalter sowie der ehrenamtlichen Mitarbeit aller aktiven Helferinnen und Helfer konnte im Laufe des Jahres 1973 die gesamte weibliche Bereitschaft mit neuen Dienstkostümen, Mäntel und Einsatz-Anzügen ausgestattet werden. Gleichzeitig erhielt die männliche Bereitschaft eine zweite Dienst-Uniform, Parkas und Einsatz-Anzüge.
In einer Feierstunde des DRK-Kreisvereins Überlingen im neuen Schloss in Meersburg wurde dem Kameraden F. Walk für besondere Verdienste um das Deutsche Rote Kreuz das Ehrenzeichen des Deutschen Roten Kreuzes verliehen.
Am 18. Dezember 1974 erfolgte die Eintragung des DRK-Ortsvereines Pfullendorf in das Vereinsregister beim Amtsgericht Sigmaringen, Außenstelle Pfullendorf.
Infolge der Kreisreform wurde im Jahr 1974 der DRK-Zug Illmensee von der Bereitschaft Heiligenberg getrennt und vom Ortsverein Pfullendorf übernommen.
Nach der Eingliederung in den Ortsverein Pfullendorf wurden die aktiven Mitglieder ebenfalls mit neuer Dienstkleidung ausgestattet. Gleichzeitig wurde ein Krankenwagen Marke >Ford Transit< nach Illmensee überstellt und somit eine weitere Rettungsdienststelle errichtet.
Als Ersatz für das in Illmensee stationierte Fahrzeug wurden im März 1975 ein neuer Ford Transit Krankenwagen in Dienst gestellt. Des Weiteren konnte ein Zelt SG 20 beschafft werde und ebenfalls dem Zug Illmensee mit Decken und Ausrüstungsmaterialien übergeben werden.
Der bisherige Rettungswagen wurde im März 1976 von der Firma Binz in Lorch zu einem modernen Notarztwagen umgebaut und ausgerüstet. Für einen ausgesonderten Krankenwagen erhielten wir im April 1977 einen neuen Krankentransportwagen Marke >Mercedes Benz<.
Anlässlich des 50-jährigen Betriebsjubiläums der Firma Alno im September 1977 konnte unser 1. Vorsitzender Kurt Sigel eine großzügige Spende von 20.000 DM zur Erweiterung der Funkalarmweckerlinie in Empfang nehmen, wofür der Geschäftsführung und dem Ehrenmitglied Herrn Albert Nothdurft der Firma an dieser Stelle gedankt wird.
Bei der Generalversammlung im Jahre 1977 wurde dem 1. Vorsitzenden Kurt Sigel und dem Ehren-Bereitschaftsführer Leo Martin im Auftrag des Präsidenten des DRK als Anerkennung für ihre Dienste im Deutschen Roten Kreuz zum Wohle ihrer Mitmenschen vom Kreisvorsitzenden Fuchs das Ehrenzeichen des DRK verliehen.
Die vom Kreisverein Überlingen alljährlich veranstaltete Verpflichtungsfeier für neu hinzugekommene Helferinnen und Helfer wurde im März 1978 durch den Ortsverein Pfullendorf ausgerichtet.
Im September 1978 fand eine großangelegte Übung in den ALNO-Möbelwerken Pfullendorf – in Zusammenarbeit mit der Werksfeuerwehr, der Freiwilligen Feuerwehr Pfullendorf und der Landespolizei – statt, wobei sämtliche zur Verfügung stehenden Fahrzeuge und Geräte zum Einsatz kamen.
Zu den Aufgabenbereichen des Ortsvereines Pfullendorf e. V. gehört noch die Sozialarbeit, deren Schwerpunkt hier in Pfullendorf besonders in der Betreuung der Umsiedler durch Frau Christa Scholz liegt.
Jährlich wurde um die Adventszeit das Altersheim besucht, mit der Übergabe von Weihnachtsgeschenken an die Heimbewohner durch die Bereitschaftsführerin Margot Amman mit ihren Helferinnen.
Am 09. und 10.Juni 1979 feierte der Ortsverein Pfullendorf sein 75-jähriges Jubiläum, mit einem Festakt im neuen Bürgersaal.
Die Vorstandschaft im Jubiläumsjahr 1979:
Für den Zug-Illmensee:
Am 26.09.1980 wurde bei der Generalversammlung die Gründung des Jugendrotkreuzes beschlossen. Es erklärten sich am 14.10.1980 über 30 Jugendliche bereit dem Jugendrotkreuz beizutreten. Das Jugendrotkreuz war geboren.
Gründungsmitglieder:
Christa und Hans-Dieter Scholz, Werner Möckel, Ulrike Schuler und Anita Faller.
Am 28.11.1980 wurde durch eine in Pfullendorf wohnende italienische Familie auf ein massives Erdbeben in Süditalien aufmerksam gemacht. Da der Winter bevor stand organisierte der Ortsverein schnellstmöglich einen Hilfstransport mit Decken und Kleidung und allem Nötigen um die kalte Jahreszeit zu überstehen.
Im Jahr 1982 entstand der Plan, die bestehenden Garagenräume durch einen Dachausbau zu erweitern. Dank der sparsamen Haushaltsführung des Ortsvereins rückte die Realisierung heran. Aus der ehemaligen Futterscheune entstand ein schmuckes DRK-Heim. Durch eifrige Hände, spendable örtliche Firmen und einen Zuschuss der Stadt Pfullendorf von 20.000,00 Euro organisierte Herr F. Walk eine komplette Wandlung des Gebäudes. Nach fast zweijähriger Bauzeit und über 3.680 Arbeitsstunden der freiwilligen Helfer wurden am 25. Mai 1984 die neu geschaffenen Räume eingeweiht.
Das ehemalige zum Spitalfonds gehörige Garagen- und Futtermittelgebäude verwandelte sich wie folgt:
Hier gibt es die komplette Bildersammlung aller Baumassnahmen und Renovierungsarbeiten des DRK Ortsvereins Pfullendorf am Vereinsheim!
Von den 80ern bis heute!
1 Rettungswache / 1 Aufenthalts- und Schlafraum / 1 Unterrichtsraum / 1 Jugendrotkreuzraum / 1 Ausbildungsraum / 1 Küche / 1 Damentoilette / 1 Herrentoilette
Ebenfalls zu diesem Zeitpunkt wurde das neu Wandgemälde als Erkennungszeichen für den Ortsverein Pfullendorf von dem Lehrer Kapitza im neu geschaffenen. Treppenaufgang gezeichnet. Dem Künstler sei hier ein besonderes Dankeschön gesagt.
Anlässlich der Generalversammlung im Jahr 1984 stellte der 1. Vorsitzende Kurt Sigel nach 32 Jahren sein Amt als 1. Vorsitzender aus gesundheitlichen Gründen zur Verfügung. Im gleichen Jahr wurde Kurt Sigel zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Als sein Nachfolger wurde Dr. Gottfried Buchmüller einstimmig gewählt.
Im August 1986 wurde erneut eine Großübung auf dem Flugplatz Pfullendorf durchgeführt (siehe Bildergallerie weiter unten). Diese wurde von Feuerwehren, DRK Pfullendorf – Heiligenberg – Überlingen und dem DRK veranstaltet. Das Interesse wurde erstmals massiv unterschätzt.
Am 29.03.1989 wurde der DRK-Zug Herdwangen-Schönach erneut aufgebaut. Bei der Versammlung zur Neuorganisation wurde Herr Siegfried Banger und Theo Weigele zum Zugführer ernannt. Mit Ihnen erklärten sich spontan 15 der anwesenden Personen zur aktiven Mitarbeit bereit.
Bei der Generalversammlung 1989 musste der 1. Vorsitzende Dr. Buchmüller aus gesundheitlichen Gründen sein Amt als 1. Vorsitzender niederlegen, zu seinem Nachfolger wurde Günther Jacob von der Versammlung gewählt, sein Stellvertreter wurde Harald Schilling.
Zum ersten mal in der Geschichte des Ortsvereines Pfullendorf wird am 28.April 1990 der Kreisentscheid in Pfullendorf ausgetragen. Hier treffen sich alle Bereitschaften des Kreises um in einem Wettkampf ihr Können unter Beweis zu stellen.
Die Entstehung der Kleiderkammer
Zur Unterstützung der Armen und Hilfsbedürftiger in der eigenen Region wurde im Jahr 1990 von der Abteilung Sozialarbeit eine Kleiderkammer ins Leben gerufen.
Diese sammelte fort an gut erhaltene abgelegte Kleidung ein, bereitete sie erneut auf und verteilte Sie an Hilfsbedürftige. Diese mussten einen Nachweis der Stadt erbringen das Sie sich ohne dieser Hilfeleistung keine Kleidung besorgen können.
Der kalte Winter 1991/1992 und die Not der Russischen Bevölkerung veranlassten den Ortsverein abermals zur Hilfe. Die Spendenaktion „Russlandhilfe“ wurde gestartet. Die Resonanz in der Raumschhaft Pfullendorf war beeindruckend groß, zumal parallel dazu weitere Aktionen gestartet wurden. Nach Abschluss kamen im Februar 1991 rd. 33.000,00 DM zusammen. Die Spendengelder wurden (ohne den üblichen Abzug) für die Anschaffung medizinischer Geräte verwendet.
Am 22. März 1992 konnte der Vorsitzende Günther Jacob die Medizinischen Gerätschaften der Polyklinik in St. Petersburg >Chefärztin Nina Maikalowa< übergeben.
Am 30.09.1992 wurde Rettungswachen Leiter Fridolin Walk in den Ruhestand verabschiedet. Mit einem Festakt wurde Ihm für die vorbildliche Leistung zum Wohle der Allgemeinheit gedankt. Der Ortsverein Pfullendorf hat maßgeblich durch seine Arbeit ein in die Öffentlichkeit getragenes Gesicht erhalten.
Seit 1994 steht der Raumschaft Pfullendorf/Wald/Messkirch zur Bewältigung von Großschadensfällen und Katastrophen eine flexible und gut ausgerüstete SEG zur Verfügung, deren Helferinnen und Helfer über ein hohes Ausbildungsniveau verfügen.
Diese Helfer und Helferinnen sind bereit bei jedem Wetter, egal ob Tag oder Nacht mittels Funkalarmierung binnen 10 Minuten auszurücken.
Ihre Aufgabe ist es die Feuerwehr, das THW, die Polizei und alle Verletzte mit Wärme, Nahrung, Unterkunft und medizinisch zu versorgen.
Durch immer schwieriger werdende Abrechnung mit Krankenkasse kam der Ortsverein Pfullendorf um 1994 immer mehr in Finanznot. Die Vorstandschaft unter Herr Günther Jacob muss sich mit dem Gedanken anfreunden, dass der Ortsverein eigene Rettungsdienst abgenabelt werden muss, um die Bereitschaft zu retten.
Es wurden bis 1995 vermehrt Investoren für diesen Bereich gesucht. Nach langen Verhandlungen wurde beschlossen den Rettungsdienst an das Malteser Hilfswerk abzugeben. Jedoch musste vorher die Zustimmung des DRK-Kreisverbandes Sigmaringen eingeholt werden, da dieser das Vorkaufsrecht innehatte.
Anlässlich der Hauptversammlung im Jahr 1995 stellte der 1. Vorsitzende Günther Jacob nach 6-jähriger Tätigkeit als 1. Vorsitzender und 18-jähriger Tätigkeit als Bereitschaftsführer sein Amt zu Verfügung.
Als sein Nachfolger wurde Dr. Jobst-Michael Florus gewählt. Das Amt des 2. Vorsitzenden wurde durch Herrn Michael Blum neu besetzt.
Durch die verschiedenen gesetzlichen Vorgaben entwickelt sich aus dem Rettungsdienst immer mehr ein kleines Wirtschaftsunternehmen mit fast nur noch hauptamtlich Beschäftigten, mit allen Konsequenzen einer Beziehung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Die finanzielle Gängelung durch immer mehr staatliche Kostendämpfungsgesetze verlangten eine straffe und zentrale Personalplanung und Führung durch einen Geschäftsführer mit betriebswirtschaftlichen Fähigkeiten. Eine Zeit lang konnte der 2. Vorsitzende M. Blum noch die Belastung im Ehrenamt durch seine persönlichen Fähigkeiten und sein Engagement schultern.
Gründung des DRK-Ortsvereines Illmensee:
Ebenfalls zu diesem Zeitpunkt entschloss er DRK-Zug Ilmensee sich vom DRK-Ortverein Pfullendorf e. V. abzunabeln. Es entstand daher 1995 der DRK Ortsverein Illmensee. Die enge Zusammenarbeit wird hoffentlich nie enden. Vielen Dank für die lange Zeit unter unserem Dach.
Hilfstransport Siebenbürgen in Rumänien:
Unter der Leitung von S. Banger wurde 1997 erneut ein Hilfstransport gestartet. Es ging nach Siebenbürgen in Rumänien. Durch die Schwiegertochter des amtierenden Bereitschaftsleiters S. Banger wurde Kontakt aufgenommen. Das Krankenhaus Pfullendorf stellte 80 Betten samt Zubehör zur Verfügung und so Konnte ein Altersheim in Siebenbürgen mit diesen und zahlreichen weiteren Hilfsgütern bedacht werden.
Ein Jahr später konnte eine weitere Hilfslieferung organisiert werden und dank abermals großzügiger Geldspenden aus der Pfullendorfer Bevölkerung konnte ein dringend benötigter Kleinbus zur Verfügung gestellt werde. Die Pfullendorf Speditionsfirma Jäger stellte dankenswerterweise zweimal die Transportfahrzeuge kostenlos zur Verfügung.
Im Juli 1998 wurde der Rettungsdienst an den DRK Kreisverband Sigmaringen übergeben.
Wegweisend war aber die Übergabe des Rettungsdienstes Pfullendorf an den DRK Kreisverband Sigmaringen e.V., der laut Rettungsdienstgesetz im gesamten Landkreis zuständig ist.
Durch kameradschaftliche Übergabeverhandlungen wurde sowohl das Wohl des Ortsvereines, als auch das des Rettungsdienstes gewahrt.
Ebenso konnte erreicht werden, dass eine Garantie für eine optimale Versorgung des Rettungsdienststandortes Pfullendorf, auch in der stürmischen Zukunft besteht.
Für die Bevölkerung änderte sich äußerlich nichts an der gewohnt guten Notfallversorgung.
Das finanziell gesicherte Weiterbestehen des Ortsvereines wurde durch diesen Schritt ebenfalls erreicht, so dass neue Ziele und realisierbare Aufgaben die Zukunft des Ortsvereines bestimmen werden.
Für die Bevölkerung in Pfullendorf änderte sich (bis heute) äußerlich nichts an der gewohnt guten Notfallversorgung.
Zur Eröffnung des Seeparks in Pfullendorf durften wir den bis dorthin größten Sanitätsdienst stellen.
Nach langer Zeit geschah erstmals wieder ein großes Unglück und so wurde die Eröffnung von einem großen Unglück überschattet.
Am 4.Juni 2001 sank ein Fährschiff im Seepark. Die SEG versorgte und betreute 29 Personen. Davon wurden 4 Personen ins Krankenhaus eingeliefert und 1 Kind mit dem Rettungshubschrauber abtransportiert. Es arbeiteten DRK, DRF, Feuerwehren der Umgebung, Polizei und THW Hand in Hand. Alle Hilfeleistung der Helferinnen und Helfer vergebens verstarb das Kind.
Es wollte kein Ende nehmen, der nächste Großeinsatz. Am Rosenmontag 11.02.2004 pünktlich zum Narrenumzug stand das Haug-Center im Vollbrand. Wieder arbeiteten Feuerwehren der Umgebung, die Polizei und die SEG Pfullendorf zusammen um das Schlimmste zu verhindern.
Kaum war das erste Unglück etwas verdaut, folgte am 02.Juli 2002 das nächste.
Ein vor langer Zeit geübtes Unglück wurde Realität.
Ein Personenflugzeug mit lauter Kindern besetzt und ein Transportflugzeug prallten in der Luft zusammen und stürzten über der Region Überlingen ab. Eine großangelegte Suchaktion beginnt in der Hoffnung lebende zu bergen. Wieder einmal war das DRK Pfullendorf mitten drin statt nur dabei, schon auf der Anfahrt wurde klar, dass sie zum schlimmsten Einsatz ihrer Geschichte unterwegs sind.